Heute vor 30 Jahren kam »New Nightmare« in die amerikanischen Kinos. Mit dem siebten Teil der »A Nightmare on Elm Street«-Reihe kehrte der Freddy-Krueger-Erfinder Wes Craven zum Franchise zurück und nahm erneut auf dem Regiestuhl Platz.
Doch blicken wir zunächst mal zurück auf die Filmgeschichte. Mit dem großen Erfolg von »Halloween« 1978 und »Freitag der 13.« im Jahr 1980 wurde der Slasher-Film zum angesagtesten geilen Scheiß im Horror-Genre jener Tage. »Halloween« und »Freitag der 13.« erhielten nicht nur eine Vielzahl von Fortsetzungen - Michael Myers und Jason Voorhees bildeten auch die Blueprints für zahlreiche gute und weniger gute Nachahmer. Filme wie »The Burning« oder »Sleepaway Camp« griffen das Sommer-Camp Szenario auf und wie Michael und Jason haben die meist stummen Killer eine Vorliebe für Masken. Sei es eine eher phantasielose Sturmhaube wie in »Prom Night«, eine lustige Groucho-Marx-Maske in »Terror Train« oder Helm und Gasmaske eines Minenarbeiters in »My Bloody Valentine« .
1984 zeigte das Slasher-Genre dann schon deutliche Abnutzungserscheinungen. Und just zur rechten Zeit betrat mit Freddy Krueger ein neuer, etwas anderer Slasher die Bühne.
Sein verbranntes Gesicht mag zwar noch die Rolle der Maske übernehmen, aber ungleich seinen stummen Kollegen ist Freddy ausgesprochen mitteilsam und hat jede Menge sarkastische, böse Sprüche auf Lager. Vor allem aber führte »A Nightmare on Elm Street« ein übernatürliches Element ein, denn Freddy ermordet die Opfer in ihren Träumen. In der Traumlogik geht dann so ziemlich alles, aber wer im Traum stirbt, stirbt auch in der Realität. Um zu überleben, muss man wach bleiben.
Das ist einfach wunderbar perfide, denn wer kennt es nicht, dass ein gruseliger Horrorfilm uns in der Kindheit (oder auch noch immer) Albträume bescherte und uns die Angst vor diesen Träumen am Schlafen hinderte. Böse, wenn die Gefahr nun in diesen Träumen lauert!
Freddy schlug ein wie eine Bombe und war eine Frischzellenkur für das mittlerweile kränkelnde Genre. Den Gesetzen Hollywoods folgend, wurde aus dem Nightmare-Film dann auch flugs ein eigenes Franchise. Mit der Zeit verkam Freddy allerdings zusehends zum Sprücheklopfer, der mit seinen One-Linern zwar durchaus unterhaltsam war, aber auch mehr und mehr seinen Schrecken verlor.
In »New Nightmare« geht das Franchise dann einen mutigen neuen Weg, betritt die Metaebene und thematisiert das Filmemachen selbst. Schauspieler wie Heather Langenkamp, John Saxon und Robert Englund spielen sich selbst und auch Wes Craven spielt den Regisseur Wes Craven. Die Protagonisten sind nun damit konfrontiert, dass es Freddy wirklich gibt. Es gilt zu verhindern, dass es ihm gelingt, in die reale Welt zu gelangen.
Vor 30 Jahren mag so mancher Zuschauer ein wenig irritiert gewesen sein. Craven war seiner Zeit wieder ein ganzes Stück voraus. Mit der »Scream«-Reihe findet das Spiel mit der Metaebene dann seine Vollendung, doch die Anfänge lassen sich wunderbar hier verorten. Uns macht der Film einen Menge Spaß. Als kleine Gedankenstütze und Appetitmacher hier der Trailer:
https://youtu.be/aQw9sjwf0O8