Wir alle sind mit Spielzeug aufgewachsen. Und wer erinnert sich nicht gerne an all die Abenteuer, die wir mit unseren Helden aus Plastik auf dem Boden unseres Kinderzimmers erlebten? Je nachdem, welcher Generation wir entstammen, mag unser liebstes Spielzeug G.I. Joe, Big Jim oder Barbie gewesen sein. Oder wir fühlten die Macht in uns beim Spiel mit den kleinen Star Wars Figuren von Kenner oder folgten Captain Kirk in unbekannte Welten. Ein wenig später waren es dann die Transformers, He-Man und die Masters of the Universe oder die Turtles, die unsere kindliche Fantasie anregten.
Die von der Nacelle Company produzierte Netflix-Serie »The Toys That Made Us« spürte von 2017 bis 2019 in drei Staffeln der Geschichte unserer geliebten und legendären Spielzeuge nach.
Nach fünf Jahren Pause wurde uns nun auf der diesjährigen Comic Con in San Diego ein Trailer für eine vierte und fünfte Staffel der beliebten Doku-Serie präsentiert:
https://youtu.be/dWs5w9rUthw
Staffel 4 wird die Themen Superhero Toys, Nerf, Pokemon und American Greetings behandeln. Staffel 5 widmet sich dann Hot Wheels, Ghostbusters, Polly Pocket und Fast Food Toys.
Wir freuen uns sehr auf die Superhelden- und die Ghostbusters-Folgen. Aber auch die Episode über die heißen Flitzer von Hot Wheels könnte Spannendes zeigen. Und nicht zuletzt die Fast Food Toys Folge wird vielleicht die eine oder andere lang verschüttete Erinnerung wieder ans Tageslicht unseres Bewusstseins befördern.
Konkrete Sendetermine werden noch angekündigt.
Manchmal scheint es so, als würden den Drehbuchautoren der großen Studios die Ideen ausgehen. Die aktuelle Film- und Serienlandschaft wimmelt nur so von aufgewärmten Franchises, die niemals enden wollen und einer Flut von Fortsetzungen und Remakes. Natürlich gibt es Filme, die etwas in die Jahre gekommen sind und eine Frischzellenkur gut vertragen können, aber es gibt auch zeitlose Klassiker, von denen die Studios besser ihre Finger lassen sollten.
Einer dieser kultigen Klassiker ist »Time Bandits« von Terry Gilliam von 1981. Apple TV+ macht daraus jetzt eine 10-teilige Serie unter Federführung der Neuseeländer Jemaine Clement und Taika Waititi. Letzte Woche gab es einen Trailer zur Serie, die bereits am 24. Juli ihre Premiere beim Streamingdienst feiert.
Ist das eine gute Idee? Der Trailer erhielt bis zum Zeitpunkt, an dem wir diese Zeilen schreiben 3.977 Likes und gleichzeitig 25.287 Dislikes:
https://youtu.be/BCA9jpc4R74
Was am Trailer gleich auffällt: Anders als im Original sind in der Serie die Time Bandits keine Zwerge. Man will natürlich Niemandem auf die Zehen treten und sich vorwerfen lassen, man sei unsensibel. Die Zwerge in vorauseilendem Gehorsam zu ersetzen (auch wenn im Trailer bei Minute 1:41 tatsächlich welche zu sehen sind), katapultierte Apple und die Serienmacher ungewollt jedoch in das Auge des Sturms des zurzeit herrschenden Kulturkampfes.
Angefangen hat die Zwergendebatte mit einer Wortmeldung von Peter Dinklage (»Game of Thrones«) in einem Podcast. Er kritisierte die kommende Realverfilmung von »Schneewittchen und die sieben Zwerge«: „Ihr seid einerseits progressiv, aber erzählt dann immer noch diese verdammt rückständige Geschichte über sieben Zwerge, die zusammen in einer Höhle leben? Was zum Teufel soll das?“
Disney, wie immer um moralische Überlegenheit bemüht, reagierte prompt und ersetzte die Zwerge durch sieben magische Wesen, normal gewachsen und divers. Dies löste einen Shitstorm ohnegleichen aus und die Zwerge kehrten in animierter Form zurück.
Dass es aber auch eine andere Perspektive gibt, zeigt der kleinwüchsige amerikanische Wrestler Dylan Postl in einer Talkshow beim Sender Sky News Australia. Laut Postl ginge es bei der Rollenbesetzung von Schneewittchen „nicht um Stereotype“ – „Es geht um Rollen, die für Menschen meiner Größe gemacht wurden.“
Auch Terry Gilliam soll von der neuen »Time Bandits« Serie nicht gerade begeistert sein. Er besuchte das neuseeländische Set und zeigte sich angeblich von der gesamten Produktion massiv enttäuscht. „Er war nicht glücklich“, kolportierte ein Insider. „Er stöhnte ständig und machte Bemerkungen. Terry sollte eigentlich zwei Wochen dort bleiben, aber er ging nach drei Tagen.“
Auch der oft infantile Humor von Taika Waititi trifft nicht überall auf Gegenliebe. Mit seinen beiden Thor-Abenteuern machte er sich im Marvel-Fandom nicht viele Freunde.
Das sind alles Indizien, die die massive Ablehnung der Serienadaption erklären. Betrachten wir den Trailer aber ganz unaufgeregt, entdecken wir auch ein paar wirklich nette Gags. Überzeugen wir uns also in einer guten Woche davon, ob die Serie was taugt oder eine Bruchlandung hinlegt.