... If we're gonna make it like a true survivor - Dieser Satz aus David Hasselhoffs »True Survivor«, dem »Kung Fury«-Titelsong, könnte nicht passender sein zu der Story, die wir Euch heute erzählen wollen.
Stell dir die 100 Dinge vor, die dir zuerst einfallen, wenn du an die 80er und frühen 90er denkst, packe diese 100 Dinge in einen Standmixer und mache einen Smoothie draus - das ist das Konzept hinter »Kung Fury«, einem 30-minütigen schwedischen Kurzfilm, der im Mai 2015 auf YouTube erschien und damals in nur wenigen Tagen 10 Millionen Zuschauer erreichte. Nun, exakt 10 Jahre nach dem Release, ist dieser Film und die bizarre Geschichte dahinter und danach wieder brandaktuell, aber fangen wir am Anfang an:
David Sandberg ist ein schwedischer Filmemacher, der 2012 seinen Job im Werbebereich aufgab um in seinem Heimstudio an Bildmaterial für eine von 80er-Trash inspirierte Actionkomödie zu arbeiten. Er investierte 5.000 ¤ und erstellte einen Trailer für ein Crowdfunding. Dieser kam so gut an, dass er damit in nur einer Woche sein Ziel von 200.000 ¤ erreichte und am Ende ein Budget von über 630.000 ¤ zu Buche stand.
Der gesamte Film wurde vor Greenscreens gedreht und aufgrund des eingeschränkten Budgets hatte das Team zum Beispiel nur ein einziges Polizeikostüm für 30 Komparsen, weshalb die Szene einfach 30 Mal gedreht wurde.
Als der Film dann endlich erschien, war er ein viraler Hit. Die absurde Story, das seltsame Setting, der Look und Feel des Streifens und die Beteiligung David Hasselhoffs erweckten genau die richtigen Nostalgiegefühle - irgendwo zwischen 80er-Buddy-Cop-Movie und 90er-Spielzeug-Fernsehwerbung.
Ihr könnt Euch diesen wilden Trip hier noch immer kostenlos anschauen und wir würden Euch das absolut empfehlen!
https://youtu.be/bS5P_LAqiVgNatürlich dauerte es dann auch nicht lang bis mit »Kung Fury: Street Rage« ein klassisches Beat 'em Up Game erschien und genau ein Jahr nach dem Release des Films eine Fortsetzung - oder eher ein softes Remake im gleichen Universum - angekündigt wurde. Diesmal waren einige größere Produzenten und Produktionsfirmen beteiligt, was zu einem deutlich größeren Budget von insgesamt 34 Millionen Dollar führte und das Ziel verdeutlichte, einen abendfüllenden Kinofilm zu produzieren.
Was jetzt passierte, liest sich wie das Skript eines eigenen Films: »Kung Fury 2« (oder »Kung Fury: The Movie«, wie er jetzt offiziell heißt) sollte alles noch größer, wilder und absurder machen - und das mit Hollywood-Power! Michael Fassbender spielt FBI-Agent Colt Magnum mit perfektem Vokuhila, Alexandra Shipp, erneut Jorma Taccone und David Hasselhoff sowie kein Geringerer als Arnold Schwarzenegger als Präsident der Vereinigten Staaten - „out to kick some Nazi ass“ -komplettieren den Cast. Der Dreh wurde 2019 komplett abgeschlossen, das Budget saß, und der Vibe? Noch verrückter als beim Original! Mitverantwortlich dafür waren neben Regisseur Sandberg, der erneut in die Rolle des Titelhelden schlüpft, unter anderem Seth Grahame-Smith und »Boy Kills World«-Autor Tyler Burton Smith. Das Projekt hatte alle Zutaten, um zum ultimativen Kult-Hit zu werden.
Doch dann: Stillstand. Eine undurchsichtige Finanzierungsvereinbarung mit der chinesischen Firma Creasun sorgte für Chaos. Große Teile des Budgets, besonders für die aufwendigen VFX, blieben aus. Und so blieb auch der Film auf der Strecke. Seit 2020 befindet sich die Produktion im juristischen Limbo, und obwohl die Postproduktion 2024 abgeschlossen wurde, gibt es bis heute keinen Releasetermin.
Vor wenigen Tagen tauchte dann aber plötzlich ein 10-minütiger, absolut abgefahrener interner Promo-Clip im Netz auf, den Regisseur David Sandberg als echt bestätigte. Er bedauert jedoch auch den Leak, da dieser einige wichtige Plot-Points verrät. Darin explodieren Neonfarben, Dinosaurier kämpfen wieder gegen Nazis, der Kung Führer kehrt zurück und man will einfach nur schreien: »WE NEED SOME… ACTION!«. Falls Ihr Euch spoilern lassen möchtet, das Video ist GENIAL!
https://youtu.be/sDD6izSZInwNoch ist der Film offiziell „gefangen“, aber vielleicht - wie einst bei »Deadpool« - führt dieser Leak doch noch zum Happy End für den absurdesten Actionfilm unserer Zeit.