Mumien spuken schon lange durch die populäre Kultur. Bereits 1903 widmete sich Bram Stoker dem Thema im Roman »The Jewel of Seven Stars«.
Als Howard Carter 1923 im Tal der Könige Tutanchamun ausbuddelte, kamen das Thema Ägypten und damit auch die Mumien schwer in Mode. Das brachte Universal Pictures dazu »Die Mumie« zu drehen. Die Hauptrolle übernahm Boris Karloff, der mit der Rolle von Frankensteins Monster zum Star geworden war und hier den Hohepriester Imhotep darstellt, der nach seiner versehentlichen Wiederbelebung nach der Reinkarnation der Seele seiner Geliebten sucht.
In den 40er Jahren folgten vier Mumien B-Pictures. Nachdem Western-Darsteller Tom Tyler im ersten Film in Bandagen durch die Gegend schlurfte, wurde Lon Chaney, Jr. dreimal eingewickelt und gab die lethargische Mumie Kharis. Böse Zungen behaupten, die Mumien-Filme hätten dazu beigetragen, dass Chaney mit dem Saufen angefangen habe. Nüchtern war die Rolle wohl nicht zu ertragen.
Als Hammer Films die Universal-Horrorfilme recycelten, widmeten sie den Wickelmännern gleich vier Filme. In »Die Rache der Pharaonen« von 1959 gab sich Christopher Lee als Mumie Kharis die Ehre. In »Das Grab der blutigen Mumie« bediente man sich des Bram Stoler Romans als Vorlage.
Am 4. Mai 1999 feierte dann »Die Mumie«, also vor gut 25 Jahren seine Premiere. In den Hauptrollen Brendan Fraser, Rachel Weisz und John Hannah. Wiederbelebt wurde hier der Priester Imhotep, den einst Boris Karloff spielte. Nun verkörpert von Arnold Vosloo. Jedoch ist der Film kein Horrorstreifen, sondern folgt dem Muster des Abenteuerfilms und bedient sich ganz offensichtlich bei »Indiana Jones«. Der kurzweilige Film bekam zwei Fortsetzungen. Uns macht er richtig Spaß und ist ein liebgewonnenes Guilty Pleasure.
Weil Marvel es mit dem Cinematic Universe vorgemacht hatte und Universal bereits selbst in den 40er Jahren eine Reihe von Monster-Crossovers gedreht hatte, hielt man es für eine gute Idee 2017 »Die Mumie« (irgendwie wird der Titel etwas arg inflationär benutzt) zum Startschuss zu einem eigenen Dark Universe zu machen. Also schickte man Superstar Tom Cruise als Leading Man ins Rennen. Sofia Boutella gab die adrette Mumie Ahmanet. Der Film floppte bei Kritik und Publikum, womit sich das Dark Universe dann schnell wieder erledigt hatte.
Doch lehrt uns die Filmgeschichte, die nächste Mumie kommt bestimmt.